Hexenforschung in Österreich (1989-)
Hexenforschung in Österreich (1989-)
In den Jahren 1989-1996 wurde unter der Leitung von Dr. Heide Dienst der Versuch unternommen, eine multidisziplinäre Datenbank zu Zaubereiprozessen in Österreich zu erstellen. Die räumliche Ausdehnung richtete sich dabei nach den heutigen Staatsgrenzen, „mit einer Ausnahme, der Einbeziehung des ganzen Landes Tirol im geographischen Umfang von 1918“. Des Weiteren wurde auch die Steiermark nicht einbezogen, da für diese eine umfangreiche Materialsammlung durch Helfried Valentinitsch vorlag. Berücksichtigt wurden jedoch Gebiete, die zur Zeit der Zauberer- und Hexenverfolgungen nicht unter österreichischer Herrschaft standen, wie etwa Salzburg. Vgl. dazu: H. Dienst, Entwicklung, Stand und Probleme der Textaufnahme von österreichischen Zaubereiprozeßakten, in: G. Franz-F. Irsigler (Hg.), Methoden und Konzepte der historischen Hexenforschung, Trier, 1998, 53-68 hier 56.Unter der Leitung von Dr. H. Dienst entstand auch die Diplomarbeit Zauberei- und Hexenprozesse in Österreich (Wien, 1987) von Ulrike Schönleitner, welche in der Darstellung auch das Bundesland Tirol (mit Südtirol und Teilen des Trentino) berücksichtigte. Als Basis dienten all jene Prozesse, die über die damalige Literatur bekannt waren. Damit wurden aber leider auch Fehler und Ungenauigkeiten übernommen. Trotzdem besticht die Diplomarbeit mit dem erstmaligen Versuch, anhand von Statistiken die Hexenverfolgungen in Österreich bzw. Tirol in Zahlen zu fassen.